Songs + Singen

Wie der aufrechte Gang und die Sprache gehört das Singen zur Natur des Menschen. Indem wir singen, bewältigen wir, was uns im Alltag emotional bewegt und vielleicht aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Dadurch hält Singen uns körperlich und seelisch gesund.

Hätten wir keine Lieder, so würden die vielen Verunsicherungen in der heutigen Zeit unser Immunsystem ungebremst angreifen. Studien konnten nachweisen, dass beim Singen krankmachende Stresshormone reduziert und Glückshormone vermehrt ausgeschüttet werden.

 

Auch das Hormon Oxytocin, das sogenannte „Kuschelhormon“, welches unsere Verbundenheit mit anderen Menschen verstärkt, wird beim Singen gebildet. Ein Lied – und wir werden vertraut miteinander.

Beim Singen bewegen wir uns schwingend hinein in den gleichen Gefühlszustand wie die Menschen neben uns. Wir genießen dabei ein wohltuendes Mitgefühl. Ganz im Gegensatz zum Alltag, der von uns vor allem verlangt, rational, vernünftig, zu sein, dürfen wir im Singen unseren Emotionen und unserer Intuition Ausdruck verleihen.

Was wir singend mitteilen, wird über Sprachbarrieren hinweg verstanden. Wir hören den Gesang der anderen und gleichen unsere Stimmung an die des Sängers an. Gegenseitig teilen wir uns mit: Du wirst wahrgenommen, bist nicht allein. Wir teilen Freud und Leid.

Singen für sich allein – das hilft nicht nur einem Kind gegen alle Arten von Bekümmernis. Seit Jahrhunderten singen die Menschen sich ihre Ängste von der Seele. Wie Paul Gerhardt es in einem Lied beschrieb: „Wohlauf, mein Herze, sing und spring und habe guten Mut“. Singen macht uns zuversichtlich.

Singen oder summen wir ein Lied, dann atmen wir tiefer ein und langsamer aus, was dazu führt, dass wir über den Atem  bedeutend mehr Energie tanken als sonst. Und mit der Energie verstärkt sich auch die Freude, schwingt sich auf zu großer Lebensfreude.

So hat jede Kultur über die Zeiten hinweg ihren Schatz an Liedern gesammelt, die durch das Leben mit seinen Höhen und Tiefen leiten. Beim Singen teilen wir diese Erfahrungen, entdecken, dass die Rhythmen und Melodien unseres eigenen Lebens denen anderer Generationen gleichen.

Singen gibt Kraft. Ein schönes Bild dafür ist seit der Antike die Sage von Orpheus, dem es gelang, mit seinem Gesang die wildesten Tiere zu zähmen und Bäume und Felsen zu bewegen.

Lassen Sie sich von der Kraft der Lieder anstecken und singen und summen Sie gern nach Herzenslust mit.

 

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